Im Land der Crow (2000)
Auch nach mehreren Reisen hat Klis das Staunen über die Schönheiten der unberührten Natur nicht verlernt. Bildkräftig wie schon im letzten Buch und mit viel Gespür für Situationskomik schildert er die Erlebnisse zweier Abenteurer im Wettstreit mit ihrem indianischen Scout. Das liest sich so amüsant und kurzweilig, dass der Leser fast traurig ist, als die Gruppe nahezu unversehrt an den Ausgangspunkt des Rittes zurückkehrt, wenn man von gebrochenen Rippen und ausgeschlagenen Zähnen einmal absieht.
Freie Presse
Wenn dies auch eine Schilderung aus dem dritten Jahrtausend nach Christi ist, so kann man sich mit einiger Phantasie vorstellen, wie im 18. und 19. Jh. die Europäer versucht haben, die riesigen Grasebenen, Wälder und Gebirge zu durchqueren. Damals wie heute war dies wohl nur mit Hilfe des Know Hows der einheimischen Bevölkerung möglich.
Der Report gewinnt noch an Bedeutung durch die Rezeption von Klis. Ab und an geht er auf die Geschichte der Crow ein, stellt unbequeme Fragen an seinen Crow- Begleiter. Immerhin waren es Angehörige dieses Stammes, die der US-Armee bei der Brechung des letzten indianischen Widerstandes in der Prärie behilflich waren, vor allem bekannt geworden durch ihre Tätigkeit als Scouts im Sold der 7. Kavallerie unter Custer. Dies ist ein Kapitel aus der Geschichte der Crow, das diese gern anders als andere Präriestämme und wohl auch im Gegensatz zu den meisten einschlägigen Geschichtswerken interpretiert haben möchten. (…)
Der Text selbst ist ein Lesevergnügen. Enttäuscht wird der Leser nur, dass die Lektüre so schnell zu Ende ist. Gern würde sicherlich nicht nur der Rezensent mehr von dem durch den Wilden Westen reitenden Sachsen lesen.
Magazin für Amerikanistik - Zeitschrift für amerikanische Geschichte
Der Bericht über die Reise mit den Crow ist bewegend durch die Freundschaften, die der ostdeutsche Autor mit ihnen schloss. Solche Begegnungen - rot und weiß, europäisch und amerikanisch, industriell und (wieder) traditionell - sind selten. Dass sie nicht in literarischer, sondern Umgangssprache beschrieben sind, macht eher den Charme aus. Der Autor weiß sich damit in der Tradition amerikanischer Erzähler, die den Slang und die derben Ausdrücke der Menschen übernahmen, denen sie begegneten.
America Journal