Aufstand der Leser

Rainer Klis
Aufstand der Leser
Miniaturen
183 Seiten
Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig 1983

ISBN: 638 994 7

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»Jeder Pfiff war ein kleiner Schrei, eine flüchtige Entdeckung, eine bizarre Anklage. ›Tschaikowski‹ trieb die Pfiffe vor sich her in die muffige, blaue Speisesaalluft, und seine Latschen klatschten dazu rhythmisch wie ein Uhrwerk.«
Die Rede ist hier von Jochen Grubber, genannt »Tschaikowski«, der in einer Jugendbrigade tonangebend ist.

»Aurelie, die Heilige«, haßte im Grunde ihrer Seele die Männer, wie alles Harte, Staksige, Unausgewogene. Sie beginnt, die Gehaßten auf ihre Art zu erziehen.

»Es ist eine gute Zeit und ein guter Tag. Rosch wird heute einen Elch töten.« Für einen jungen Arbeiter wird der tägliche Arbeitsweg zum Abenteuer.

Neubaubewohner Meier betrachtet vom Fenster der eben erworbenen Wohnung aus abgezirkelte Grünflächen, gestutzte Hecken. Der Anblick weckt seinen Hang zum Exotischen, der »Lockruf der Wildnis« treibt ihn zum Handeln.

Von diesen und anderen Leuten erzählt Rainer Klis in poetisch dichter Sprache, prägnant, lakonisch. Mischt in Kurzgeschichten Reales mit Phantastischem, nimmt Science-Fiction-Motive auf. Mit hintergründigem Humor, der von grotesken bis zu leisen ironischen Tönen reicht, stellt sich ein Autor vor, der über sich und seinesgleichen zu lächeln versteht.
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